Steckbrief: Die Wildbiene
- Name: Wildbiene (lat.: Apidae)
- Alter: Wildbienen leben nur etwa vier bis sechs Wochen. Sie haben nur wenig Zeit für die Fortpflanzung
- Größe: je nach Art zwischen 4mm und 3 cm
- Nahrung: Nektar und Pollen
- Lebensweise: Die meisten Wildbienen leben solitär. Die Weibchen bauen ihre Nester allein und versorgen ihre Brutzellen ohne die Hilfe von Artgenossen.
Aussehen
Wildbienen gibt es in zahlreichen Formen und Farben. Leicht zu verwechseln sind sie mit Schwebfliegen oder Wespen. Meist lassen sich Wildbienen an ihrem flauschigen Pelz erkennen, einzelne Arten sind allerdings fast kahl. Die Färbung der Insekten reicht von rot über braun, weiß und gelb bis hin zu orange.
Bekannte Wildbienen-Vertreter
Über 560 Wildbienenarten sind allein in Deutschland zu finden. Eine der häufigsten Arten ist die Rostrote Mauerbiene, die in Gärten und auf Streuobstwiesen zu finden ist. Was viele nicht wissen: Auch Hummeln, etwa die Helle oder Dunkle Erdhummel, zählen zu den Wildbienen.
Lebensraum der Wildbiene
Viele Wildbienen bevorzugen warme und trockene Lebensräume. Während die Gewöhnliche Bindensandbiene im Boden nistet, macht es sich die Gehörnte Mauerbiene in Mauerritzen bequem. Die Garten-Blattschneiderbiene baut ihre Niströhren aus Blattstückchen in Holzspalten.
Was wäre eine Welt ohne Bienen?
Eine Welt ohne Bienen wäre undenkbar. Weltweit ist mehr als ein Drittel der gesamten Nahrungsmittel-Produktion abhängig von blütenbesuchenden Insekten. An der Bestäubung von Kultur- und Wildpflanzen sind mehr als 300.000 Tierarten beteiligt, zu denen auch die Bienen und Wildbienen gehören. Sie leisten somit einen unverzichtbaren Beitrag zur Ernährung des Menschen und sichern gleichzeitig die Vielfalt der Pflanzenwelt. Ohne Bienen wären die Supermarktregale deutlich leerer: Es gäbe weniger Obst und Gemüse, Kaffee, Kakao und gar keinen Honig. Auch könnten wir uns nicht mehr an bunten Blumenwiesen erfreuen.
Warum sind Wildbienen bedroht?
Viele Wildbienenarten sind Spezialisten, sowohl in den Anforderungen an ihre Nistplätze als auch an ihre Nahrungspflanzen. Das, in Verbindung mit einer relativ niedrigen Fortpflanzungsrate, macht die Populationen anfällig für Veränderungen in der Landschaft. Das schockierende Resultat von industrieller Landwirtschaft und Zersiedelung der Landschaft durch den Menschen: Von den 550 Wildbienenarten sind mittlerweile 31 vom Aussterben bedroht, 197 gelten als gefährdet. Erfahre, wie Du mit einer Patenschaft helfen kannst, die Wildbienen zu schützen.
Bienensterben führt zu Artenverlust
Der Rückgang der Bienen-Populationen wirkt sich auch auf andere Arten und Ökosysteme aus. Viele bedeutsame Nutzpflanzen sind auf die Bestäubung der Wildbienen angewiesen. Wo Bienen bereits ausgestorben sind, zum Beispiel in Teilen Japans oder Chinas, müssen Obstbäume von Menschenhand bestäubt werden. Vielfalt: Fehlanzeige! Und wo es weniger Bienen gibt, sterben auch jene Tiere, die sich auf die Biene spezialisiert haben, darunter Vögel, Käfer und Fliegen.
Wildbienen sind unverzichtbar
Auch wenn Wildbienen längst nicht so bekannt sind wie die verwandte Honigbiene, leisten sie ebenso wichtige Dienste bei der Bestäubung. Denn während die Honigbiene in erster Linie an „Massentrachten“ interessiert ist, – so nennt man besonders ergiebige Nahrungsquellen – so bestäuben viele Wildbienenarten auch vernachlässigte und gefährdete Blütenpflanzen.
Das kannst du für den Schutz der Wildbienen tun:
1. Pflanze eine Bienenwiese
Der eigene Garten lässt sich mit einfachen Mittel in ein Paradies für Wildbienen verwandeln. Mit den richtigen Kräutern und Pflanzen sorgst Du dafür, dass die Tiere genug Nahrung finden. Stelle auch ein Wasserschälchen auf, damit die Bienen ihren Durst stillen können. Im Fachhandel gibt es Samen-Mischungen aus heimischen Arten, die sich an den Bedürfnissen von Wildbienen orientieren. Als Faustregel gilt: Je vielfältiger, desto besser.
2. Verzichte auf Pestizide
Auf Pflanzenschutz-, Unkraut- und Schädlingsbekämpfungsmittel, also Pestizide, Herbizide und Biozide solltest Du in Haus und Garten verzichten. Viele dieser Mittel vergiften langfristig nicht nur Bienen und andere nützliche Insekten, sondern nehmen ihnen auch eine wichtige Nahrungsquelle. Besonders gefährlich sind Cocktails aus mehreren Giften.
3. Kaufe bienenfreundliche Lebensmittel
Um die Bienen zu unterstützen, solltest Du zu saisonalen Lebensmittel aus regionaler, ökologischer Landwirtschaft greifen. Wenn Du Honig essen möchtest, kaufe beim regionalen Imker. So unterstützt die die heimische Flora und nicht zuletzt lokale Bienenvölker. Wir finden: Qualität und Bienenfreundlichkeit sind ihren Preis wert!
4. Biete Nisthilfen an
Biete Wildbienen einen Unterschlupf. Das muss nicht gleich ein riesiges Wildbienenhotel sein, auch weniger aufwendige Nisthilfen erfüllen ihren Zweck. Es kommt auf Bauart und Standort der Nisthilfe an. Bringe die Nisthilfe an einem möglichst sonnigen Standort an, Regen- und Windschutz sollten ebenfalls gewährleistet sein. Die Flugbahn der Bienen sollte stets frei sein, daher darf die Nisthilfe sich nicht am Boden befinden. Wir haben Dir hier eine Anleitung zum Selberbauen einer Nisthilfe für Wildbienen verlinkt.
5. Werde Bienenpate
Du brauchst keinen Garten, um Bienen zu helfen: Mit einer Wildbienen-Patenschaft sicherst Du nachhaltig den Fortbestand der Bienen und leistest gleichzeitig einen aktiven Beitrag für die Vielfalt des Ökosystems. Auch trägst Du dazu bei, die Bestäubung von Nutz- und Wildpflanzen zu sichern. Für Deinen Einsatz erhältst Du eine individuelle Patenurkunde und eine kleine Überraschung!